Es gibt Orte in Frankfurt, die man einfach gesehen haben muss – zu denen gehört sicher auch der Maintower. Jedes Mal, wenn ich mit einer Gruppe durch die Innenstadt laufe und wir zwischen Hochhäusern und Altbauten entlangziehen, sehe ich, wie sich die Blicke irgendwann unweigerlich nach oben richten. Spätestens dann weiß ich: „Ah, jetzt haben sie ihn entdeckt!“ – den glänzenden Riesen aus Glas und Stahl, der sich wie ein eleganter Wächter über die Stadt erhebt.
Der Maintower ist nicht einfach nur ein Hochhaus – er ist Frankfurts Fenster zum Himmel. Mit seinen rund 200 Metern Höhe (mit Antenne sind’s sogar 240!) gehört er zu den Wahrzeichen der Stadt. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Besuch dort oben: Es war ein kühler Herbstabend, die Sonne ging langsam über dem Taunus unter, und die ganze Stadt leuchtete in Goldtönen. Frankfurt lag mir zu Füßen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein bisschen Geschichte muss sein
Der Turm wurde Ende der 90er gebaut, mitten in der Zeit, als Frankfurt begann, sich seinen Spitznamen „Mainhattan“ redlich zu verdienen. 1999 wurde er eröffnet – und war damals das erste Hochhaus in Deutschland mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform. Bis heute ist das einer meiner liebsten Orte, um Gästen die Stadt zu zeigen.
Von dort oben kann man bei klarer Sicht nicht nur den Main verfolgen, wie er sich elegant durch die Stadt schlängelt, sondern auch weit bis in den Odenwald oder den Taunus blicken. Und wenn man Glück hat, sieht man sogar die winzigen Züge, die wie Spielzeug auf den Schienen entlanggleiten und Flugzeuge starten und landen – ein schöner Kontrast zur Ruhe, die dort oben herrscht.
Mein Tipp für deinen Besuch
Wenn du den Maintower besuchst, geh am besten kurz vor Sonnenuntergang hoch. Tagsüber hast du eine klare Sicht auf die umliegenden Wolkenkratzer und in die Ferne bis zu 100 km, aber sobald die Sonne untergeht und die Lichter der Stadt angehen, verwandelt sich Frankfurt in ein funkelndes Lichtermeer. Ich nenne das immer das „Frankfurter Nordlicht“ – nur ohne Kälte und Polarfüchse.
Und falls du dich fragst: Ja, der Wind pfeift da oben manchmal ordentlich. Ich habe schon so manche Frisur auf der Plattform verschwinden sehen. Also: Jacke zu, Haare festhalten – und einfach genießen.
Ein kleiner Blick nach unten
Im Erdgeschoss lohnt sich übrigens auch ein Blick in die Kunstsammlung der Helaba (die Landesbank Hessen-Thüringen, der der Turm gehört). Viele laufen einfach dran vorbei, dabei ist der Eintritt frei – und man kann spannende moderne Kunst entdecken.
Euer Dimitri
Stadtführer in Frankfurt