Archiv der Kategorie: Frankfurts Feste

O’zapft is – auch in Frankfurt!

Wenn ich Gäste durch Frankfurt führe, erwarten viele vor allem die Bankenstadt, die Skyline oder Goethe. Doch was viele überrascht: Auch bei uns kann man richtig feiern! Das Frankfurter Oktoberfest ist für mich jedes Jahr ein Highlight – und ich erzähle meinen Gruppen immer gerne davon.

Schon beim Ankommen merkt man: Hier steckt Herzblut drin. Das Festzelt ist liebevoll geschmückt, die Bänke und Tische laden zum Zusammensitzen ein, und die Musik bringt sofort gute Laune. Dazu gibt’s natürlich die Klassiker – von Hendl und Brezn bis zur frisch gezapften Maß. Alles läuft reibungslos, die Organisation ist wirklich top.

Am schönsten finde ich aber die Atmosphäre. Die Gäste sind fröhlich, entspannt und offen. Da sitzt die Frankfurterin neben dem Besucher aus Bayern, die Kollegengruppe neben der Familie – und ehe man sich’s versieht, stößt man zusammen an, singt mit und lacht miteinander. Dieses unkomplizierte Miteinander ist für mich der wahre Geist des Oktoberfests.

Ich finde es großartig, dass wir so etwas in Frankfurt haben. Es zeigt, dass unsere Stadt nicht nur Arbeit und Business kann, sondern auch Freude, Gemeinschaft und Tradition. Und ganz ehrlich: Gerade hier, wo so viele Kulturen und Menschen zusammenkommen, passt ein Fest, das alle an einen Tisch bringt, einfach wunderbar.

Mein Tipp: Wer in den nächsten Wochen in Frankfurt ist, sollte unbedingt vorbeischauen. Ob im Dirndl, in der Lederhose oder einfach so – Hauptsache, Ihr bringt gute Laune mit. Denn die steckt hier alle an!

Euer Dimitri
Stadtführer in Frankfurt

Frankfurter Museumsuferfest – Kultur und Kulinarik am Main

Wenn Ende August der Main in Frankfurt zum Zentrum der Kultur, Kulinarik und puren Lebensfreude wird, weiß ich: Das Museumsuferfest steht vor der Tür. Für mich ist es jedes Jahr ein kleines Highlight – ein Wochenende, das die Stadt in ein buntes, lebendiges Miteinander verwandelt.

Eines meiner liebsten Highlights sind die Drachenbootrennen. Schon Monate vorher bereiten sich die Vereine auf dieses Spektakel vor, trainieren ihre Teams und feilen an der perfekten Technik. Am Ufer zu stehen, die Trommeln zu hören, die Boote im Takt über das Wasser gleiten zu sehen – das ist Adrenalin pur und macht einfach Spaß, egal, ob man mitfiebert oder selbst paddelt.

Die Geschichte der Drachenbootrennen ist von Mythen umwoben, im Mittelpunkt steht jedoch stets der Drache. Ursprünglich sind sie Teil des Duanwu-Festes, das am fünften Tag des fünften Mondmonats gefeiert wird. Einer der Legenden zufolge erinnert das Fest an den Dichter Qu Yuan, der sich 277 v. Chr. in den Fluss stürzte. Um seinen ertrunkenen Leichnam vor den Fischen zu schützen, ruderten die Dorfbewohner mit Trommeln und bunt geschmückten Booten hinaus – eine Tradition, die bis heute fortlebt.

Natürlich ist das Fest auch ein Eldorado für Museumsfans. Die Museen entlang des Mains öffnen bis spät in die Nacht und präsentieren zahlreiche Sonderausstellungen. Besonders praktisch ist der Museums-Button: Mit ihm kann man für kleines Geld in alle Museen eintreten – eine tolle Gelegenheit, Neues zu entdecken oder längst Vergessenes wieder aufleben zu lassen. Ich liebe es, zwischen modernen Installationen und klassischen Meisterwerken zu wechseln und dabei die besondere Atmosphäre des Ufers zu genießen.

Doch das Museumsuferfest ist nicht nur Kultur, sondern auch ein Fest der Sinne. Links und rechts am Main reihen sich internationale Stände aneinander, an denen man in friedlicher, fast familiärer Atmosphäre durch exotische Spezialitäten stöbert. Vom würzigen Curry über italienische Antipasti bis hin zu süßen Leckereien – das Essen erinnert an ein hochwertiges Streetfood-Festival und lädt ein, sich durch die kulinarische Vielfalt der Welt zu probieren.

Und dann, wenn der Abend sich langsam über Frankfurt legt, kommt für mich der magische Moment: das Abschlussfeuerwerk. Es wird von einem Frachter mitten auf dem Main gezündet und ist synchron zur Musik choreografiert. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn die Raketen in den Himmel steigen, die Musik erklingt und die Lichter sich auf dem Wasser spiegeln. Ein perfekter Abschluss für ein Wochenende voller Eindrücke, Lachen und Lebensfreude.

Für mich ist das Museumsuferfest mehr als ein Event – es ist ein Ort, an dem Frankfurt seine Vielfalt zeigt, an dem Kulturen zusammenkommen, und an dem man einfach die Seele baumeln lassen kann. Wer einmal dort war, kommt jedes Jahr wieder. Ich freue mich schon jetzt darauf, im nächsten Jahr wieder am Main zu stehen, die Drachenboote zu jubeln, durch die Museen zu schlendern und mich vom Feuerwerk verzaubern zu lassen.

Euer Dimitri
Stadtführer in Frankfurt

Weihnachten in Frankfurt – Wenn die Erde sich am Römer langsamer dreht

Es gibt Momente in Frankfurt, da scheint die Zeit stillzustehen – und der Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg ist einer davon. Sobald die Lichter angehen, der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein durch die Gassen zieht und die Musik der Chöre die Luft erfüllt, fühlt es sich an, als würde die Stadt für einen Moment den Atem anhalten.

Die festlich geschmückten Holzbuden, der riesige Baum – dieses Jahr heißt er Florian – und die Menschen, die lächelnd durch die Gassen schlendern, schaffen eine Atmosphäre, in der alles ein bisschen langsamer, ein bisschen magischer wirkt. Jeder Schritt über den Römerberg, jedes Gespräch bei einer Tasse Punsch oder Apfelglühwein vermittelt dieses heimelige Gefühl: Weihnachten ist angekommen, und die Welt dreht sich für einen Augenblick langsamer.

Das ist der Moment, den ich als Stadtführer besonders liebe: Wenn Besucher innehalten, die Hektik des Alltags vergessen und sich einfach in der weihnachtlichen Stimmung verlieren. Am Nachmittag, wenn es noch etwas ruhiger ist, kann man die handgemachten Schätze der Stände entdecken. Abends, wenn die Lichter funkeln, wirkt die Szenerie wie aus einem winterlichen Märchen – und jeder spürt, warum Frankfurt in der Adventszeit so besonders ist.

Wer den Weihnachtsmarkt am Römerberg erlebt, versteht sofort: Es ist mehr als ein Markt. Es ist ein Ort, an dem Tradition, Gemeinschaft und eine Prise Magie zusammenkommen – und wo man für einen Moment wirklich das Gefühl bekommt, die Erde würde sich ein wenig langsamer drehen.

Euer Dimitri
Stadtführer in Frankfurt