Wenn Ende August der Main in Frankfurt zum Zentrum der Kultur, Kulinarik und puren Lebensfreude wird, weiß ich: Das Museumsuferfest steht vor der Tür. Für mich ist es jedes Jahr ein kleines Highlight – ein Wochenende, das die Stadt in ein buntes, lebendiges Miteinander verwandelt.
Eines meiner liebsten Highlights sind die Drachenbootrennen. Schon Monate vorher bereiten sich die Vereine auf dieses Spektakel vor, trainieren ihre Teams und feilen an der perfekten Technik. Am Ufer zu stehen, die Trommeln zu hören, die Boote im Takt über das Wasser gleiten zu sehen – das ist Adrenalin pur und macht einfach Spaß, egal, ob man mitfiebert oder selbst paddelt.
Die Geschichte der Drachenbootrennen ist von Mythen umwoben, im Mittelpunkt steht jedoch stets der Drache. Ursprünglich sind sie Teil des Duanwu-Festes, das am fünften Tag des fünften Mondmonats gefeiert wird. Einer der Legenden zufolge erinnert das Fest an den Dichter Qu Yuan, der sich 277 v. Chr. in den Fluss stürzte. Um seinen ertrunkenen Leichnam vor den Fischen zu schützen, ruderten die Dorfbewohner mit Trommeln und bunt geschmückten Booten hinaus – eine Tradition, die bis heute fortlebt.
Natürlich ist das Fest auch ein Eldorado für Museumsfans. Die Museen entlang des Mains öffnen bis spät in die Nacht und präsentieren zahlreiche Sonderausstellungen. Besonders praktisch ist der Museums-Button: Mit ihm kann man für kleines Geld in alle Museen eintreten – eine tolle Gelegenheit, Neues zu entdecken oder längst Vergessenes wieder aufleben zu lassen. Ich liebe es, zwischen modernen Installationen und klassischen Meisterwerken zu wechseln und dabei die besondere Atmosphäre des Ufers zu genießen.
Doch das Museumsuferfest ist nicht nur Kultur, sondern auch ein Fest der Sinne. Links und rechts am Main reihen sich internationale Stände aneinander, an denen man in friedlicher, fast familiärer Atmosphäre durch exotische Spezialitäten stöbert. Vom würzigen Curry über italienische Antipasti bis hin zu süßen Leckereien – das Essen erinnert an ein hochwertiges Streetfood-Festival und lädt ein, sich durch die kulinarische Vielfalt der Welt zu probieren.
Und dann, wenn der Abend sich langsam über Frankfurt legt, kommt für mich der magische Moment: das Abschlussfeuerwerk. Es wird von einem Frachter mitten auf dem Main gezündet und ist synchron zur Musik choreografiert. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn die Raketen in den Himmel steigen, die Musik erklingt und die Lichter sich auf dem Wasser spiegeln. Ein perfekter Abschluss für ein Wochenende voller Eindrücke, Lachen und Lebensfreude.
Für mich ist das Museumsuferfest mehr als ein Event – es ist ein Ort, an dem Frankfurt seine Vielfalt zeigt, an dem Kulturen zusammenkommen, und an dem man einfach die Seele baumeln lassen kann. Wer einmal dort war, kommt jedes Jahr wieder. Ich freue mich schon jetzt darauf, im nächsten Jahr wieder am Main zu stehen, die Drachenboote zu jubeln, durch die Museen zu schlendern und mich vom Feuerwerk verzaubern zu lassen.
Euer Dimitri
Stadtführer in Frankfurt